
mentsprechend die Entwicklung von
Alternativen erforderlich.
In einem ersten Schritt erhob die interne
Arbeitsgruppe des SK Rapid
den Status Quo der Verteilung der TVGelder
in Österreich und verglich diese
mit dem Verteilungsschlüssel relevanter
europäischer Ligen.
Verteilung in ausgewählten europäischen
Ligen
Welche alternativen Verteilungsvarianten
möglich sind, zeigte uns der Blick
ins Ausland.
In den Niederlanden etwa beeinflussen
viele Faktoren die Ausschüttung
der TV-Gelder: Neben dem sportlichen
Erfolg eines Vereins sind das: Umsatz,
Gewinn, Platzierung im Ranking des
europäischen Fußball-Verbandes, Stadiongröße
und Stadionauslastung.
Die italienische Serie A dagegen honoriert
Tradition und Standortgröße. 30
Prozent der jährlich zu verteilenden 943
Millionen werden gemäß den sportlichen
Erfolgen seit 1946 vergeben, 25
Prozent für die Zahl der organisierten
Fans. Fünf Prozent richten sich nach
der Größe der Stadt, in der ein Verein
beheimatet ist.
In der Schweiz richtet sich die Verteilung
zu jeweils einem Viertel nach
Anzahl der Stadionbesucher und der
Werbeleistung der Klubs. Die Intention:
Auch über das Maß an Medienpräsenz
soll die Relevanz eines Klubs ermittelt
und honoriert werden.
In Dänemark gilt das Draft-Prinzip. Auch
die Dänen berücksichtigen die Popularität
ihrer Klubs und ermitteln dies über
das TV-Interesse. Die Rechteinhaber
MTG und Discovery Channel entscheiden
jeden Spieltag neu, welche Partie
auf welchem Sender läuft, verhandeln
Woche für Woche nach dem Draft-Prinzip.
MTG hat die erste, dritte, vierte
und sechste Wahl. Discovery Channel
darf sich an zweiter und fünfter Stelle
ein Spiel aussuchen. Je früher ein Klub
gewählt wird, desto mehr bekommt er
von den jährlichen 43 Millionen Euro
aus der TV-Rechteverwertung.
Viele verschiedene Kriterien, die es in
Österreich bislang so nicht gab. (Abb. 7)
2 | ZAHLEN, DATEN & FAKTEN
Verteilungsschlüssel NEU
Seitens des SK Rapid wurde in der jüngeren
Vergangenheit immer wieder auf
die Notwendigkeit einer Änderung des
Verteilungsschlüssels hingewiesen.
Letztendlich gelangte auch die ÖFBL
zu der Erkenntnis, dass eine Änderung
erforderlich sei.
Die Einzelheiten sollten in der ÖFBL Arbeitsgruppe
„AG Mediale Rechte“, vorbereitet
werden, der auch ein Vertreter
des SK Rapid angehörte. In zahlreichen
Sitzungen wurden jene Kriterien und
deren Gewichtung herausgearbeitet
und definiert, die nach Meinung der
Arbeitsgruppe eine Berücksichtigung
des wirtschaftlichen Werts der übertragenen
Rechte am besten abbilden.
Der so ermittelte Verteilungsschlüssel
NEU wurde in der Folge in einer der
Klubkonferenzen präsentiert und dessen
Einführung mit der Saison 2018/19
beschlossen.
KRITERIEN DES VERTEILUNGSSCHLÜSSEL
NEU
Ab der Saison 2018/19 werden bei der
Verteilung der Erlöse aus der Verwertung
der „Medialen Rechte“ folgende
AUT GER CH
- Zentralvermarktung
- 50% Sockelbetrag
- 50% Österreicher-Topf
- Zentralvermarktung
- 65% Sockelbetrag
- 35% Sportlicher Erfolg (5 Jahre)
- Zentralvermarktung
- 50% Sockelbetrag
- 25% Stadionbesucher / TV-Werte
- 25% Ranglistenprämie
ITA UK DK
- Zentralvermarktung
- 40% Sockelbetrag
- 30% Sportlicher Erfolg
- 25% Mitglieder
- 5% Größe der Stadt
- Zentralvermarktung
- 50% Sockelbetrag
- 25% Sportlicher Erfolg
- 25% TV-Präsenz
- “Fallschirm Fund” für Absteiger
- Zentralvermarktung
- Wöchentliche Auswahl der LIVE
Spiele durch TV-Sender
- Frühere Auswahl, höherer Anteil
am Gesamterlös
FRA ESP NL
- 28% Sockelbetrag
- 25% Anzahl der Pay-TV-Spiele
- 5% Sportlicher Erfolg (5 Jahre)
- 23% Sportlicher Erfolg aktuell
- 19% Lizenz-Erhalt
- Zentralvermarktung
- 50% Sockelbetrag
- 25% Sportlicher Erfolg (5 Jahre)
- 17% Pay-TV-Reichweite
- 8% Ticket-Erlöse (5 Jahre)
- Erlös-Deckel (1:4,5 Spreizung)
- Zentralvermarktung
- 100% Sportlicher Erfolg (10 Jahre)
- Abgelaufene Saison mit Multiplikator
aufgewertet
VERTEILUNGSSCHEMATA MEDIEN-RECHTE-ERLÖSE IN EUROPA
Abb. 7
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