
Beim kommenden Heimspiel versäumen
viele der fast 20.000 Zuschauer
das erste Tor, das einem Schock für
die Canadi-Elf gleichkommt. Bereits
nach 26 Sekunden (!) gehen nämlich
die Gäste aus Mattersburg in Führung,
der Ausgleich von Giorgi Kvilitaia in der
Nachspielzeit der ersten Halbzeit bleibt
die beste Nachricht des Tages, Rapid
ist nach einem 1:1 gegen die Grün-
Weißen aus Mattersburg im Jahr 2017
weiter sieglos, die Stimmung schwankt
nur mehr zwischen grenzenloser Enttäuschung
und Frust (18.).
Kaum zu glauben, aber zumindest
die Länderspielpause bringt ein grünweißes
Fußballfest. Rapid stellt sich
für den angeschlagenen Traditionsklub
First Vienna FC für ein Benefizspiel zur
Verfügung und über 6.000 Fans beider
Vereine sehen auf der Hohen Warte
bei wunderbarem Frühlingswetter einen
4:0-Sieg der Hütteldorfer durch Tore
von Tamas Szanto (2), Mario Pavelic
und Eren Keles (26.). Viel weniger erfreulich
hingegen: Louis Schaub und
Arnor Ingvi Traustason kehren verletzt
vom Nationalteam retour (27.).
Am letzten Tag des Monats gibt es
noch Personalnews zu vermelden, verlängert
Rapid doch mit Torhüter Tobias
Knoflach bis Sommer 2020 (31.).
APRIL 2017
Die grün-weiße Krise verschärft sich.
Trotz einer frühen Führung durch Joelinton
kann Rapid auch bei Aufsteiger
St. Pölten nicht gewinnen und muss
sich nach einer schwachen zweiten
Halbzeit mit einem 1:1-Remis begnügen
(1.).
Trotz der wahrlich desaströsen Serie
bereiten wenige Tage später tausende
Rapid-Fans der Canadi-Elf in der
NV-Arena ein echtes Heimspiel im Viertelfinale
des ÖFB Samsung-Cups.
Und endlich gelingt der erste Pflichtspielsieg
im Jahr 2017! Tore von Maximilian
Wöber, Mario Pavelic und Stefan
Schwab sind Balsam auf den grünweißen
Wunden, ein Eigentor von Wöber
in der 95. Minute tut dem Jubel
über den 3:1-Auswärtssieg in St. Pölten
keinen Abbruch (5.).
Die Hoffnung, dass nun die Trendwende
erfolgt, wird wenige Tage später brutal
zerstört. Nach einer inferioren Leistung
verliert Rapid beim Tabellenletzten in
Ried völlig verdient mit 0:3 und ist mit
dem Ergebnis sogar noch gut bedient
(8.). Nur wenige Stunden später folgt
die logische Entscheidung: Cheftrainer
Damir Canadi wird nach dem neunten
sieglosen Bundesligaspiel en suite
beurlaubt, für ihn übernehmen vorerst
interimistisch Goran Djuricin und Martin
Bernhard (9.).
Nach dieser unglaublichen Un-Serie
geistert das Abstiegsgespenst durch
Hütteldorf und zur Premiere des Neo-
Trainerduos kommt der Tabellenzweite
SCR Altach ins Allianz Stadion.
Dort gibt es endlich wieder Grund zum
Jubeln, denn ein Doppelpack von Vereinslegende
Steffen Hofmann (sein erster
seit vier Jahren) und ein Treffer von
Philipp Malicsek in der Nachspielzeit sichern
einen befreienden 3:0-Heimsieg
vor etwas mehr als 20.000 Zuschauern
(15.).
Doch noch sollte es nicht die finale
Trendwende in der Liga sein. Vorher
folgt
nämlich noch eine bittere, wenn
auch verdiente, Niederlage im Heimderby.
Vor ausverkauften Haus kann
sich der Stadtrivale aus Favoriten zum
zweiten Mal in dieser Saison im Allianz
Stadion mit 2:0 durchsetzen (22.) und
auch das letzte Ligaspiel des Monats
verursacht bittere Enttäuschung. Da
verliert nämlich die Djuricin-Elf trotz
einer 2:1-Pausen-Führung (Tore durch
Tamas Szanto und Joelinton) in letzter
Minute noch mit 2:3 bei der Admira und
der Abstand auf das Tabellenende wird
immer geringer (30.).
Zumindest im ÖFB Samsung-Cup gibt
es aber Grund zur Freude. In einem
hochdramatischen Semifinale geht
Rapid gegen den künftigen Aufsteiger
LASK als Sieger vom Platz. Zuerst bejubeln
über 18.000 Fans in einem der
bestbesuchten Halbfinalspiele in der
Geschichte des Pokalbewerbs mit Beginn
der Rapidviertelstunde das befreiende
2 | ZAHLEN, DATEN & FAKTEN
1:0 durch Thomas Murg, dann
folgt in der ersten Minute der Nachspielzeit
der Schock durch den Ausgleich
von Ex-Rapidler Rene Gartler. Dank
Joelinton, der in der 93. Minute cool
bleibt und zum 2:1-Endstand trifft, steht
Rapid erstmals seit 2005 wieder im
Cupfinale und erinnert der Jubel nach
Schlusspfiff an ganz große Erfolge der
Vereinsgeschichte (26.).
MAI 2017
Endlich ein klarer Sieg. Ausgerechnet
am Geburtstag von Ex-Trainer
Damir Canadi, mit dem längst eine einvernehmliche
Einigung zur Auflösung
des Vertrages erreicht wurde, gelingt
ein Kantersieg gegen den vermeintlichen
Angstgegner WAC! Ein früher
Doppelpack von Giorgi Kvilitaia macht
schon nach elf Minuten alles klar und
weitere Tore von Joelinton und Stefan
Schwab machen das 4:0 perfekt und
vertreiben das Abstiegsgespenst endgültig
aus Hütteldorf (6.). Im vorletzten
Auswärtsspiel der Saison gibt es
ein letztes Mal eine Niederlage bzw.
überhaupt einen Punkteverlust in dieser
Spielzeit. Salzburg kürt sich nämlich
in Wals-Siezenheim mit einem 1:0-Sieg
gegen die Djuricin-Elf auch formell abermals
zum Meister (13.).
Vor den Augen von Riesentorlauf-Weltmeister
Roland Leitinger, der ein glühender
Rapid-Fan ist, folgt ein wichtiger
1:0-Heimsieg gegen Sturm Graz,
bei dem Tamas Szanto vor über 23.000
Fans das Goldtor schon nach 17 Minuten
glückt. Ganz bitter allerdings:
Giorgi Kvilitaia, gerade so richtig in
Form gekommen, erleidet eine schwere
Adduktorenverletzung und fällt daher
monatelang aus (21.).
Richtungsweisende Personalentscheidungen
noch vor Saisonende: Fredy
Bickel gibt bekannt, dass der SK Rapid
mit Goran Djuricin als Cheftrainer
auch in die kommende Saison gehen
wird und zudem der Betreuerstab vergrößert
wird: Mit Toni Beretzki kommt
ein international erfahrener und renommierter
Athletik-Trainer dazu, mit David
Lechner ein eigener Reha-Trainer und
mit Gerald Kemmer ein weiterer Physiotherapeut
(24.). Tags darauf gelingt
Rapid dann der erste Auswärtssieg seit
einer gefühlten Ewigkeit (um genauer
zu sein, seit Oktober 2016). Beim 3:1
in Mattersburg treffen Joelinton und Ar-
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