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1 | BERICHTE DER VEREINSFÜHRUNG
das Verpassen der Meistergruppe nicht. Daher ging
leider auch fast unter, dass sich die Mannschaft trotz
einer enorm schweren Auslosung zum zweiten Mal innerhalb
von drei Saisonen in das ÖFB-Cup-Finale spielen
konnte. Die Hürden waren mit vier Bundesligisten,
drei (Mattersburg, WAC und LASK) davon auswärts,
wahrlich hoch.
Schon am Abend des 1. Mai war daher nach dem verlorenen
Cup-Endspiel gegen Salzburg klar, dass der
SK Rapid 2019/20 nicht international vertreten sein wird,
nicht einmal mit Einnahmen aus Europa-League-Qualifikationspartien
konnte man somit wie schon zwei Jahre
zuvor kalkulieren. Eine Situation, die die Planungen für
ein neues Spieljahr natürlich nicht leichter macht.
Nichtsdestotrotz bin ich knapp zwei Wochen später mit
großer Vorfreude an den Start meiner neuen Aufgabe
herangegangen. Priorität römisch Eins hatte zu Beginn
der Kader für die Profimannschaft. Fix verpflichtet war
zu diesem Zeitpunkt bereits Offensivspieler Taxiarchis
Fountas, der Transfer von Thorsten Schick von Young
Boys Bern stand kurz vor dem Abschluss. Beide waren
absolute Wunschspieler von unserem Trainerteam rund
um Didi Kühbauer. Klar war aber auch, dass weitere
Verpflichtungen notwendig waren und der bestehende
Kader optimiert werden musste. Sprich, es galt einige
Spieler trotz laufender Verträge abzugeben. Die Option
auf eine Fixverpflichtung von Andrei Ivan wurde nicht
gezogen, für Andrija Pavlovic und Deni Alar konnten zudem
Leihvarianten nach Zypern und Bulgarien gefunden
werden. Mit Pechvogel Ivan Mocinic wurde Einvernehmen
über eine Vertragsauflösung erreicht, Manuel
Thurnwald wechselte zum SCR Altach und auch für
Denis Bosnjak, Alexander Sobczyk und Albin Gashi, die
allesamt Profiverträge hatten, wurden Lösungen gefunden.
Ungeplant, aber in Transferzeiten nicht völlig überraschend
kamen dann im Juli und August noch die
Abgänge von Boli Bolingoli und Mert Müldür zu Celtic
und Sassuolo hinzu. Beides Transfers, die zu tätigen
waren, da die Spieler unbedingt diesen Schritt wagen
wollten und wir zudem wirtschaftlich sinnvolle Rahmenbedingungen
mit deren Managements und nunmehrigen
Klubs aushandeln konnten. Sehr erfreulich war, dass wir
zudem mit Maximilian Ullmann, Koya Kitagawa und Filip
Stojkovic noch viel Qualität für die neue Saison nach
Hütteldorf holen konnten. Zudem ist es mir bekanntlich
ein großes Anliegen, dass Spieler aus unserem eigenen
Nachwuchs in den Profikader integriert werden, und hier
bin ich sicher, dass wir viel Potenzial in unseren eigenen
Reihen haben. In diesem Zusammenhang hat auch
Steffen Hofmann als Talentemanager eine große Verantwortung,
die er bisher mit riesiger Leidenschaft und
großer Professionalität wahrnimmt.
Ich denke, dass wir auf einem guten Weg sind, unser
erstes Ziel zu erreichen. Wie ich schon im Mai gesagt
habe, müssen wieder alle an einem Strang ziehen, mit
unserem Auftreten auf dem Platz soll es gelingen, dass
wir alle zusammen wieder jene Gemeinschaft formen,
die den SK Rapid in erfolgreichen Zeiten stets ausgezeichnet
hat!
Nach dem Abschluss der Transferaktivitäten standen
und stehen für mich noch viele weitere Agendapunkte
auf dem Programm. Im Scouting konnten wir bereits
rasch eine Neustrukturierung auf die Beine stellen, an
weiteren Optimierungen werden wir kontinuierlich arbeiten.
Besonders freut es mich, dass wir mit Martin Hiden
einen ehemaligen Rapid-Spieler, der auch bereits
als Trainer vielfältige Erfahrungen sammeln konnte, in
unserem Scouting-Team begrüßen durften.
In weiterer Folge enorm wichtig wird auch die ganzheitliche
Evaluierung unseres Nachwuchsbereichs. Hier
wird trotz der beileibe noch nicht idealen Voraussetzungen
im Bereich der Infrastruktur hervorragende Arbeit
geleistet, wie auch der Output an vielen starken Spielern
in den letzten Jahren (Namen wie Maximilian Wöber,
Mert Müldür, Dejan Ljubicic oder auch Yusuf Demir und
Dalibor Velimirovic, mit denen in den ersten Wochen der
neuen Saison 2019/20 der Vertrag verlängert werden
konnte, seien hier nur als exemplarische Beispiele
erwähnt) beweist. In den vergangenen Jahren wurde
eine klare Ausbildungs- und Spielphilosophie entwickelt.
Mir ist es ein Anliegen, dass wir uns hier noch weiterentwickeln,
und auch darauf wird unter Einbeziehung
aller beim SK Rapid tätigen Trainer, darunter natürlich
auch Didi Kühbauer, der Head-Coach unserer Profimannschaft,
in den nächsten Wochen und Monaten ein
ganz besonderer Fokus gelegt werden!
Bedanken möchte ich mich auf diesem Wege beim
scheidenden Präsidium um Michael Krammer, das mir
im Mai das Vertrauen für meine neue, verantwortungsvolle
Tätigkeit gegeben hat, und ebenso bei meinem
Geschäftsführer-Kollegen Christoph Peschek, mit dem
mich seither eine wirklich bemerkenswerte Teamarbeit
verbindet. Mein engstes Kernteam mit Stefan Ebner,
Kurt Deringer und Thomas Brandstötter hat mir den
Einstieg ebenso leicht gemacht wie die professionelle
Crew in der Geschäftsstelle im Allianz Stadion. Nicht
vergessen möchte ich auch, all den engagierten Mitarbeitern
abseits des Profibetriebs unter der Leitung von
Willi Schuldes zu danken, und ich freue mich auf die
großen Aufgaben, die wir gemeinsam für eine erfolgreiche
Zukunft des SK Rapid bewältigen dürfen!
Zoran Barisic
Geschäftsführer Sport