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SK RAPID | GESCHÄFTSBERICHT 2017/18 Der Umzug ins neue Allianz Stadion
stellte für den SK Rapid mehr als nur
ein neues Zuhause dar. Unser Ziel war
es, in allen Bereichen – sportlich wie
wirtschaftlich – zu wachsen. Dass uns
dies gerade im Hinblick auf Umsatzzahlen
gelungen ist, noch dazu in
sportlich herausfordernden Zeiten und
ohne auf der internationalen Bühne
vertreten zu sein, zeigt, dass wir vieles
richtig gemacht haben. Ein positives
Jahresergebnis in Höhe von 2,37 Millionen
Euro ist hier schon bemerkenswert.
Besonders hervorzuheben ist
aber, dass wir die Erwartungen aus unserem
Business-Plan zum Allianz Stadion
deutlich übertreffen konnten und
uns nun, in der zweiten Saison im
Allianz Stadion, auf einem sehr hohen
Niveau bewegen: Das betrifft nicht nur
die originären Heimspielerlöse, sondern
auch viele weitere Bereiche, in denen
wir unsere Wachstumsstrategie erfolgreich
umsetzen konnten. So ist es uns
gelungen, unsere nationalen Umsatzerlöse
von rund 16 Millionen im Geschäftsjahr
2013/14 auf über 30 Millionen
im vergangenen Geschäftsjahr
mehr als zu verdoppeln und unser
Eigenkapital vom damaligen negativen
Eigenkapital in der Höhe von 1,8 Millionen
per 30. Juni 2013 auf ein positives
Rekordniveau von fast 15 Millionen
Euro zu steigern.
Das Allianz Stadion brachte generell
eine Weiterentwicklung des Vereins mit
sich. Das betrifft einerseits neue Möglichkeiten
für den Sport, indem wir das
Sportbudget in den letzten beiden Saisonen
um 40 Prozent gesteigert haben
und dieses hohe Niveau auch weitgehend
halten konnten, andererseits
Maßnahmen, um möglichst viele Bereiche
unter dem Dach des SK Rapid zu
bündeln. Wir haben etwa die sportliche
Expertise ausgebaut, indem wir im
Nachwuchs, aber auch in Bereichen
wie Physiotherapie, Athletik, Sportpsychologie,
Analyse und Scouting zusätzliche
Ressourcen geschaffen und
neue Technologien implementiert haben.
Durch unsere Insourcing-Strategie
haben wir beispielsweise Abteilungen
wie den Vertrieb und die IT eingegliedert
und mit Richtlinien sowie Prozessen
bestmögliche Effizienz sichergestellt.
Die Abhängigkeit von externer
Expertise halten wir dadurch so gering
als möglich und dabei konnten wir auch
Einsparungen im Sachkostenbereich
realisieren. All das sind wichtige Eckpfeiler,
um bestmögliche Rahmenbedingungen
für nachhaltigen sportlichen
als auch wirtschaftlichen Erfolg zu
erzielen. Unsere Maßnahmen werden
auch mittel- und langfristig eine wettbewerbsfähige
Kampfmannschaft sicherstellen,
ohne dabei die Eigenständigkeit
bzw. den Fortbestand des SK
Rapid zu gefährden. Um die wirtschaftlichen
Grundlagen für sportlichen Erfolg
zu schaffen und weiterhin eine hohe
Fan-Beliebtheit sowie professionelle
Fan-Betreuung und Sponsorenattraktivität
sicherzustellen, muss der SK
Rapid einen enormen Aufwand betreiben,
denn: Wir spielen nicht Fußball,
um Geld zu verdienen, sondern verdienen
Geld, um erfolgreich Fußball spielen
zu können.
Der SK Rapid als Wertsteigerungsfaktor
Vor diesem Hintergrund sind auch
unsere jüngsten Überlegungen zu
betrach ten, die Transfererlöse in unsere
Planungen miteinzubeziehen. Der SK
Rapid steht auf einem stabilen
wirtschaftlichen Fundament. Die Geschäftsführung
hat mit dem Präsidium
die strategische Vorgabe der „schwarzen
Null“ aus dem nationalen Wettbewerb
aufgegeben und die Priorität
auf die sportliche Wettbewerbsfähigkeit
sowie künftige Transferüberschüsse
gelegt, natürlich solange ausreichende
Liquiditätsreserven vorhanden sind
bzw. eine positive Liquiditätsvorschau
gegeben ist. Denn das internationale
Transfergeschäft ist ein zunehmend
wichtiger Markt, der noch dazu von
starkem Wachstum gekennzeichnet ist.
Deutlich wird dies schon bei unseren
eigenen erfolgreichen Transfers: Die
Nachfrage nach Spielern des SK Rapid
ist groß und es gelingt uns regelmäßig,
Spieler gewinnbringend an andere Vereine
zu verkaufen. Das betrifft sowohl
Eigenbauspieler als auch Profis, die
sich beim SK Rapid weiterentwickelt
haben. So gesehen ist der SK Rapid ein
Wertsteigerungsfaktor und Multiplikator,
weshalb Transfers eine immer relevantere
Erlöskategorie darstellen. Das
Wachstumspotenzial, das dieser Markt
mit sich bringt, möchten wir deshalb in
Zukunft verstärkt nutzen und uns sukzessive
steigern. Gleichzeitig ist es uns
ein Anliegen, Rapidler aus- und weiterzubilden,
die unsere Rapid-Tugenden
verkörpern und unseren Verein sportlich
voranbringen. Eines unserer Ziele ist
es, junge Spieler anzusprechen und mit
ihnen in der Kampfmannschaft Titel zu
feiern, um ihnen dann mitunter einen
internationalen Karriereweg zu ermöglichen
– selbstverständlich gilt hier unser
Grundsatz: Agieren können und nicht
reagieren müssen! Mit den Transfererlösen
wollen wir wiederum den Nachwuchs
und den Verein weiterentwickeln
– es soll sich eine Art Rapid-Kreislauf
etablieren, der langfristigen Erfolg sicherstellt.
Das prioritäre Zukunftsprojekt
Trainingszentrum ist hier ein unerlässlicher
Schritt in diese Richtung, um
mit einer optimalen Infrastruktur die
besten Talente zum SK Rapid zu holen.
In der Saison 2017/18 konnte bereits
viel vorangebracht werden, um hier
bald zu einer Lösung zu kommen.
Publikumsmagnet und Wirtschaftsgröße
Ein wichtiger Teil unseres Erfolgs sind
aber auch unsere Partner und Sponsoren,
denen ich an dieser Stelle meinen
Dank aussprechen möchte. Treue Partner
wie Wien Energie, mit der wir heuer
bereits die 15. gemeinsame Saison
bestritten haben, aber auch neue Mitglieder
der Rapid-Familie wie IMMOunited
oder in den letzten Jahren andere
Premium-Partner wie Wiener
Zucker, T-Mobile und Cashback World
sowie unsere zahlreichen Business-
Club-Mitglieder tragen mit ihrem Engagement
ganz wesentlich zur Weiterentwicklung
des Vereins bei.
Wir sind stolz darauf, gemeinsam zu
kämpfen und für viele Unternehmen ein
äußerst attraktiver Partner zu sein.
Dass dies so ist, belegen auch heuer
Studien wie der Fußball-Monitor
2017/18, der Rapid als beliebtesten
Fußballverein des Landes ausweist.
Besonders erfreulich ist, dass wir nicht
nur unsere Position verteidigen konnten
– immerhin gehört mehr als die
Hälfte der Befragten zu den Rapid-
Sympathisanten und insgesamt geben
23 Prozent an, die Grün-Weißen am
liebsten zu mögen. Auch konnten wir in
sämtlichen relevanten Bereichen eine
Steigerung erzielen und sind in allen
1.2 CHRISTOPH PESCHEK | GESCHÄFTSFÜHRER WIRTSCHAFT