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SK RAPID | GESCHÄFTSBERICHT 2017/18 2.2.5 BERICHT ECA
Die internationale Fußballbühne ist
groß und von vielen Vereinen geprägt.
Dass dadurch auch viele teils unterschiedliche
Interessen aufeinandertreffen,
liegt nahe. Um ihnen allen Gehör zu
verschaffen, sie im Sinne eines konstruktiven
Austauschs zu vertreten und
eine bestmögliche Zusammenarbeit zu
gewährleisten, wurde 2008 die European
Club Association (ECA) ins Leben
gerufen. Sie ist eine unabhängige Institution,
die sich als Stimme der Klubs
versteht, mit dem Bestreben, den europäischen
Fußball zu fördern und weiterzuentwickeln.
Ihre Mitglieder setzen
sich aus den bestplatzierten Vereinen
der obersten Spielklassen in den 53
UEFA-Mitgliedsverbänden zusammen.
Die Anzahl variiert dabei je nach Rang
in der UEFA-5-Jahreswertung. Für
Österreich sind derzeit neben dem
SK Rapid außerdem RB Salzburg,
Sturm Graz und Austria Wien in der
ECA vertreten.
Das wichtigste Gremium der ECA ist
der Vorstand („Board“). Dieser wird von
den ordentlichen Mitgliedern bei der
Hauptversammlung gewählt und tagt
mehrmals jährlich, um die Weiterentwicklung
des europäischen Klubfußballs
aktiv mitzugestalten.
Wahl in den ECA-Board
Die ECA ist in vier sogenannte Subdivisions
gegliedert. Die Klubs der Nationen
1 bis 6 gemäß UEFA-5-Jahreswertung
bilden die Subdivison 1, jene
der Nationen 7 bis 15 die Subdivision 2,
wo somit auch die österreichischen
Klubs hingehören. Durch eine Statutenreform
der ECA wurde im September
ein weiterer Vertreter einer jeden Subdivision
in den Board der ECA gewählt.
Es freut mich sehr, dass ich die Wahl
gewinnen konnte und nun eines von 19
Mitgliedern im Board der ECA bin.
Task Force Europa League Reform
Zu den Aufgaben der ECA gehört auch
die Mitgestaltung von Champions
League und Europa League. Seit 2016
wurden beide Bewerbe maßgeblich von
der Interessenvereinigung geprägt, das
betrifft unter anderem die Versicherung
der Spieler bei allen Länderspielen, die
Kompensationszahlungen für die Teilnahme
an WM- und EM-Turnieren sowie
Mitbestimmungsmöglichkeiten
beim internationalen Spielkalender.
Nun ist eines der größten Projekte die
Reform der UEFA Europa League und
es ist mir eine Freude und Ehre, gemeinsam
mit Edwin van der Saar (der
CEO von Ajax Amsterdam) die Subdivision
2 in der Taskforce vertreten zu
dürfen.
Wir arbeiten bereits seit Dezember
2017 an dem Projekt „UEL 2021–24“.
Im Mittelpunkt stehen Fragen nach den
Möglichkeiten einer Ausweitung der
Teilnehmer an der Gruppenphase der
Europa League.
Alle drei Jahre werden die Rechte für
die Champions League und Europa
League neu vergeben. Seit Beginn der
Zentralvermarktung durch die UEFA
sind die jährlichen Erlöse in jedem
Zyklus deutlich gestiegen. Im Zeitraum
2009–12 wurden beispielsweise gesamt
1,4 Milliarden für die beiden europäischen
Klubwettbewerbe erlöst, davon
240 Millionen für die Europa
League, da diese zu dem Zeitpunkt
bereits mit 48 Teilnehmern ausgetragen
wurde. Heute sind es rund 3,2 Milliarden
Euro, wobei rund 500 Millionen auf
die Europa League entfallen.
Es stellt sich somit die Frage, was man
mit den steigenden Einnahmen tut:
Man kann den teilnehmenden Klubs
immer mehr Gelder bezahlen oder lässt
mehr Klubs an den steigenden Geldern
teilhaben. Wir haben uns jedenfalls
UEFA REVENUE EVOLUTION
3.500.000.000
3.000.000.000
2.500.000.000
2.000.000.000
1.500.000.000
1.000.000.000
500.000.000
0
10,666 M
593,760 M
51,330 M
818,030 M
240,517 M
1,144,224 M
241,737 M
1,388,797 M
347,452 M
2,007,716 M
500 M
2,75 Mrd
UEFA Champions League UEFA Cup UEFA Europa League * Projection
Taskforce beim SuperCup in Tallinn
Raphael Landthaler, SK Rapid
Aki Riihilahti, HJK Helsinki
Pal Orosz, Ferencvaros Budapest
Dariusz Mioduski, Legia Warschau
Vadim Vasyliev, AS Monaco
Edwin van der Sar, Ajax FC
2003–06
2006–09
2009–12
2012–15
2015–18
2018–21*
Abb. 19