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50 Jahre Universitätsklinik für Orthopädie im AKH Wien

negativ beeinflusst werden. Die Zahl an aufwendi- Weitere Entwicklungen zahlreiche Entwicklungen im interdisziplinären gen plastisch-rekonstruktiven Verfahren ist jedoch Während die Qualität der chirurgischen Resek- Management von Patienten mit Weichteilsarko- deutlich höher. Verlängert sich der Zeitraum zwi- tion (also der Vergleich von freien zu kontami- men verantwortlich. schen einer Whoops-Procedure und der notwen- nierten Tumorresektionsrändern) einen klinisch Im diagnostischen Bereich haben grundlegende digen Nachresektion über zwölf Wochen hat dies eindrucksvollen und statistisch signifikanten Weiterentwicklungen der MRT- und Ultraschall- allerdings fatale Auswirkungen auf das Überleben Einfluss auf das Überleben hat, zeigen sowohl diagnostik eine präoperative Abklärung von der Patienten. Es ist durch das häufige Fehlen his- Chemotherapie als auch Strahlentherapie keinen Weichteilsarkomen massiv erleichtert. Dynami- tologischer Befunde zudem schwer abzuschätzen, derartigen Effekt für die Gesamtheit aller Pati- sche MRT-Sequenzen oder Diffussionssequenzen, wann und bei welchen Patienten nach ungeplanten enten. Eine rezente Untersuchung an der Medi- beispielsweise, erlauben in den meisten Fällen Resektionen noch Resttumor vorhanden ist, so- zinischen Universität Wien konnte den positiven eine verlässliche Dignitätsbeurteilung und eine dass prinzipiell in jedem Fall die dringende Indika- Einfluss der Chemotherapie und fraktionierten wesentlich genauere Unterscheidung zwischen tion zur Nachresektion gestellt werden muss. Bestrahlung für hochmaligne Tumoren (G3) in realer Tumorausdehnung und perifokalem Ödem, Bei 81% der Patienten konnte die Tumorentfer- der jüngeren Zeit allerdings bestätigen (Brodo- entscheidende Faktoren in der exakten Resekti- nung durch eine einfache Resektion ohne weitere wicz 2000, Fakhrai 2010). onsplanung. Neurale Strukturen in anatomischem spezielle Rekonstruktionsverfahren erzielt werden. Eindrucksvoll ist in diesem Zusammenhang je- Nahebezug zum Tumor lassen sich durch MRT- Nahezu jeder fünfte Patient bedurfte allerdings ei- denfalls eine klinisch klar evidente und auch Traktographie genau lokalisieren und ermöglichen ner aufwendigeren endoprothetischen, plastisch- statistisch signifikante Besserung der Prognose damit die Vermeidung einer begleitenden Resekti- chirurgischen oder gefäßchirurgischen Versorgung, über den langen Behandlungszeitraum hinweg. on dieser vitalen Strukturen mit entsprechenden was eindrucksvoll die Notwendigkeit einer interdis- Für diesen deutlichen Behandlungsfortschritt funktionellen Ausfällen. Für das Staging haben die ziplinären Behandlung aufzeigt. sind in Wien, wie an anderen Tumorzentren, im AKH mittlerweile praktisch unmittelbar verfüg- Unterschiedliche MRT-Darstellungen von Weichteilsarkomen (v.li.n.re.): Diffusionssequenzen, MRT-Traktographie des Nervus Beispiel einer MRT-gezielten Biopsie bei einem Patienten ischiadicus und dynamische Sequenzen mit kontinuierlicher Kontrastmittelgabe und entsprechenden Anflutungskurven mit einem Weichteilsarkom 66 50 Jahre Universitätsklinik für Orthopädie im AKH Wien


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