Protheseninfektionen in der Orthopädie

50 Jahre Universitätsklinik für Orthopädie im AKH Wien

Protheseninfektionen in der Orthopädie Protheseninfektionen stellen eine der größten als 50.000 Dollar pro Episode7-10. Hüft- und Knie- niedrigvirulenter langsam wachsender Keime er- Herausforderungen und schwierigsten Kompli- revisionen werden zwischen 2005 und 2030 hoch- geben im Schnitt 20% der Protheseninfektionen kationen für Patient und Arzt dar. Die Lebens- gerechnet auf um 137% bzw. 601% wachsen11. keinen Keimnachweiß in der Kultur13,14. Als weite- qualität der Patienten wird durch verlängerte Für eine geeignete antimikrobielle Therapie spie- rer Grund für Kulturausfälle wird die Ummante- Krankenhausaufenthalte, zusätzliche Operati- len die Identifizierung des Erregers und Resis- lung der adhärenten Bakterien durch Antibiotika- onen und wochenlange antibiotische Therapien tenzprüfung eine Schlüsselrolle. Deshalb sollten unzugängliche Biofilme beschrieben15. Um die Er- deutlich beeinträchtigt2. ausreichend Flüssigkeit, Abstriche, aber vor allem gebnisse der Kultur von Prothesenoberflächen zu Die Einführung des „Lamina Air Flow” und peri- Gewebe aus den makroskopisch infizierten Area- verbessern, wurde versucht, die Erreger aus dem operativer Antibiotikaprophylaxe führten bereits len des Gelenks entnommen und bakteriologisch Biofilm zu lösen. Durch die Anwendung des lang- zu einer deutlichen Verringerung der Inzidenz von sowie histopatholgisch analysiert werden. Mit der welligen Ultraschalls bei explantierten Prothesen Protheseninfektionen1,3,4. Die Inzidenz von Ge- Anzahl der abgenommenen Abstriche steigt auch konnte die mikrobiologische Diagnostik signifikant lenksinfektion nach primärem Gelenksersatz be- die Sensitivität des bakteriellen Keimnachweises. verbessert werden16. trägt etwa 1% für Hüftendoprothesen und Schul- Deshalb sollten zumindest drei bis sechs Gewe- terprothesen, über 2% für Knieprothesen, und bis beproben zur bakteriologischen Analyse aus dem Fehlender Konsensus zu 9% bei Ellenbogenprothesen5,6. Darüber hinaus Gelenk entnommen werden12. Aufgrund bereits bei Diagnostik und Therapie sind diese Infektionen mit erheblich Kosten asso- eingeleiteter Antibiotikatherapie, Abnahmefeh- Die Endoprotheseninfektion ist so alt wie die En- ziiert7. Die Behandlung eines Patienten mit einer lern, unzureichender Menge an entnommenen doprothetik selbst, jedoch gibt es nach wie vor infizierten Prothese kostet im Durchschnitt mehr Bakterien, ungeeignetem Transport und/oder weder einen Konsens über die Diagnostik noch Sonifizierung der Prothesen Explantierte Prothese im Ultraschallbad Staphylococcus aureus mit Biofilm an einer Prothesenoberfläche 92 50 Jahre Universitätsklinik für Orthopädie im AKH Wien


50 Jahre Universitätsklinik für Orthopädie im AKH Wien
To see the actual publication please follow the link above