125 Jahre Kinderorthopädiean der Universitätsklinik für Orthopädie

50 Jahre Universitätsklinik für Orthopädie im AKH Wien

125 Jahre Kinderorthopädie an der Universitätsklinik für Orthopädie Die Anfänge der Orthopädie stehen in engem des Plattfußes, Klumpfußes und der Skoliose. anzuwenden. Heute würde man von minimal- Zusammenhang mit kinderorthopädischen Seine Entwicklung war das modellierende Re- invasiver Chirurgie sprechen – es handelte sich Erkrankungsbildern. Adolf Lorenz (1854–1946) dressement, also das etappenweise Korrigieren vorwiegend um subkutane Sehnenschnitte und wird als der Gründer der Wiener Orthopädie von Fehlstellungen. Dies stand im Gegensatz zu Osteotomien über winzige Hautinzisionen. Zum gesehen. Seine Unverträglichkeit für Carbol dem damals in Frankreich populären Brisement Teil dürfte dieses Vorgehen auch dadurch bedingt machte ihm das Operieren unmöglich, weshalb forcé, das mit gewaltsamen Einrenkungsbewe- gewesen sein, dass die beengte Bettensituation er sich auf die „unblutige Orthopädie” spezia- gungen versuchte, Fehlformen zu beseitigen ihn dazu zwang, seine Patienten in umliegenden lisierte. Die Initiative dazu ging von Lorenz’ und mit einem entsprechendem Frakturrisiko Gasthöfen unterzubringen, ein Vorgehen, das bei Lehrer, Eduard Albert, Vorstand der 1. Chirur- verbunden war. großen Knochenoperationen nicht möglich gewe- gischen Abteilung, aus, der Lorenz zu diesem sen wäre. Ein typisches Beispiel dieser Strate- Schritt riet. Lorenz betrieb damals eine eigene Einfache Operationen als Ergänzung gie betrifft ebenfalls ein kinderorthopädisches Ambulanz im 7. Hof des Allgemeinen Kranken- zu konservativen Methoden Krankheitsbild, den muskulären Schiefhals. Lo- hauses und hatte fünf Gastbetten auf der chi- In weiterer Folge konnte Lorenz sich auch wieder renz erkannte, dass die einfache Abtrennung des rurgischen Abteilung zur Verfügung. Aufgrund chirurgischen Eingriffen zuwenden, was durch Muskelansatzes an Brust- und Schlüsselbein mit seiner Erfolge wurden ihm diese Räumlichkei- die Entwicklung der Asepsis mittels Alkoholwa- anschließender Überkorrektur für vier Wochen ten bald zu klein. Die Krankheitsbilder, auf die schung möglich wurde. Sein Konzept bestand je- im Gips narbige Veränderungen, die nach sonst er sich damals fokussierte, fasste er in Mono- doch darin, möglichst einfache und kleine Opera- üblichen großen Operationen auftraten, verhin- graphien zusammen. Es ging um die Behandlung tionen als Ergänzung zu konservativen Methoden dern konnte1-3. a b c Lorenz bei einer unblutigen Kräftediagramm Becken- Klumpfußosteoklast Klumpfußbehandlung nach Ponseti. Ettappengipse (a), Zustand nach Tibiaverlängerung Hüftgelenksreposition osteotomie nach Chiari nach Lorenz perkutaner Achillessehnentenotomie (b), Abduktionsschiene (c) mittels Fixateur 48 50 Jahre Universitätsklinik für Orthopädie im AKH Wien


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