roskopische Eingriffen an Weichteilsarkomen des me jedoch bei Nahebezug auch die Entfernung ei- Gelenkes können einen Extremitätenerhalt unter nes Knochensegmentes, den Gefäßersatz oder die Umständen sogar ganz unmöglich machen und er- Resektion von Nerven notwendig machen. Prinzi- zwingen so eine zuvor prinzipiell nicht notwendige piell sind derartige Defekte bis zu einem gewis- Amputation. Die nach onkologisch-chirurgischen sen Maße zu rekonstruieren und erlauben dennoch Richtlinien durchgeführte offene Biopsie erlaubt exremitätenerhaltende Eingriffe mit zufriedenstel- meist eine zuverlässige histologische Diagnose. lender Funktion, können damit jedoch nicht selten Als minimalinvasive Biopsievarianten stehen hier sehr komplex werden und ein interdisziplinäres auch bildunterstütze Punktionsverfahren wie die chirurgisches Management erfordern. Ultraschall-gezielte oder die MRT-gezielte Biopsie zur Verfügung. Großer Vorteil dieser Methoden ist Whoops-Procedure die Visualisierung des Tumors, die eine Identifika- Aufgrund ihres seltenen Vorkommens werden tion vitaler, repräsentativer Tumoranteile erlaubt Weichteilsarkome immer noch häufig nicht für und so verhindern kann, dass beispielsweise ein solche gehalten und ohne ausreichende dia- niedrigmaligner oder nekrotischer Abschnitt eines gnostische Planung unter Annahme eines gut- hochmalignen Sarkoms getroffen wird (sog. sam- artigen Geschehens (beispielsweise der eines pling error). Jedenfalls aber sollten auch Punkti- häufigen Lipoms) reseziert. Derartige Eingriffe onszugänge anatomisch auf die spätere Resektion (im Englischen gerne als „Whoops-Procedure” abgestimmt werden. bezeichnet – lautmalerisch für den Ausruf des Grundlegendes Ziel der Resektion ist die ausrei- Erstaunens während der Operation) führen chend weite Entfernung des Tumors, ohne mikro- praktisch immer zur unzureichenden Resektion oder makroskopischer Reste zu hinterlassen. Dies und in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle ist im Allgemeinen immer dann indiziert, wenn von zum Verbleib von Resttumor. Überdies genügen einem nicht metastasierten Prozess ausgegangen derartige Resektionsversuche selten den onko- wird und die Operabilität des Patienten gewähr- logisch-chirurgischen Ansprüchen und führen leistet ist. Das bedeutet für den Normalfall, dass durch die Kontamination großer Wundgebiete Kaplan-Meier-Kurven des Gesamt- und lokalrezidiv- freien Überlebens von 621 Patienten mit Weichteil- die Resektion sich ausschließlich an der anatomi- und wichtiger Strukturen meist zu einer deutlich sarkomen, die an der Universitätsklinik für Orthopädie schen Ausdehnung des Tumors zu orientieren hat erschwerten Folgeoperation. Im Zusammenhang in Wien operativ versorgt wurden: Das mediane Über- und entsprechend vom Tumor eingeschlossene mit der auch gegenwärtig noch immer viel zu leben aller Patienten war 73 Monate, das Fünf- und Zehn-Jahres-Überleben lag bei 54% beziehungsweise Strukturen entfernt oder ersetzt werden müssen. hohen Anzahl ungeplanter Resektionen von Sar- 41%. Mit nur 64 Lokalrezidiven betrug die Lokal- Die Mehrzahl der Weichteilsarkome an Extremitä- komen in Österreich ist nochmals dringend auf rezidivrate 10%, was im internationalen Vergleich ein ten und Rumpf kann selbst bei Einhaltung weiter die Bedeutung der rechtzeitigen Behandlung der sehr aggressives chirurgisches Vorgehen repräsenti- ert. Das entsprechende Fünf- und Zehn-Jahres-Über- Resektionsränder häufig isoliert entfernt werden. betroffenen Patienten an einem spezialisierten leben lag bei 87% beziehungsweise 83%. Gerade an den Extremitäten können große Sarko- Tumorzentrum hinzuweisen. 64 50 Jahre Universitätsklinik für Orthopädie im AKH Wien
50 Jahre Universitätsklinik für Orthopädie im AKH Wien
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