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50 Jahre Universitätsklinik für Orthopädie im AKH Wien

Vergleich mit der radialen Bildgebung zeigt eine zu korrigieren, um den Übergang in die manifeste Sensitivität von 96% für die Detektion einer Früharthrose zu verhindern. Mit der Entdeckung Cam-Deformität mit einem Alpha-Winkel über des FAI und der Entwicklung der operativen Be- 55°, sodass wir diese Aufnahme zum Screening handlungsmöglichkeiten ergibt sich in den letzten bei Verdacht auf FAI empfehlen5. Jahren weltweit ein rasanter Zuwachs vor allem an hüftarthroskopischen Eingriffen. Es muss an Chirurgische Hüftdislokation dieser Stelle aber darauf erneut hingewiesen, Die chirurgische Behandlung mit dem derzeit dass derzeit keine Evidenz besteht, dass das FAI höchsten Evidenzgrad ist die chirurgische Hüft- zwangsläufig in die Coxarthrose führt. Wir können dislokation nach Ganz6, die allerdings wegen der aktuell nur von einem Risikofaktor sprechen, des- hohen Invasivität der Methode unter Zurückhal- sen Größenordnung in der klinischen Forschung Darstellung des GAG-Gehaltes in radialen dGEMRIC-Daten- tung eingesetzt wird. In Seitenlage wird nach erst evaluiert werden muss2. sätzen von Hüften mit Dysplasie (DDH) und FAI. Es wird einer Osteotomie des Trochaner major das Ge- zwischen den zentralen (blau) und peripheren Arealen (grün) lenk unter Durchtrennung des Ligamentum ca- Diagnostik früher Knorpelschäden unterschieden. Eine T1-Zeit von 500 ms wird als Schwellwert zur Unterscheidung zwischen Arthrose und gesunden Fällen pitis femoris vollständig luxiert, um dann unter Vor allem in der Endoprothetik sieht man durch- angenommen. In den Kontrollen vor manifester Arthrose idealer Darstellung der Pathologie die Deformi- aus Fälle von nativradiogisch eindeutigen, aber zeigt sich bei beiden Gruppen eine homogene GAG-Vertei- tät am Schenkelhals zu korrigieren und aceta- anamnestisch asymptomatischen Fällen von FAI, lung mit Maxima in den lasttragenden, superioren Arealen buläre Knorpelschäden sowie Läsionen des Lab- die erst mit 65 Jahren oder mehr Beschwerden im des Acetabulum. rums zu adressieren. Es wurde insbesondere die Sinne der Coxarthrose entwickeln. Hier stellt sich Wichtigkeit der Labrumrekonstruktion erkannt, nun die komplexe Frage, ab welchem Grad des der Hüfte hat sich die dGEMRIC-Technik etab- da sich ein signifikant besseres Ergebnis gegen FAI oder ab welchen Grad des manifesten Scha- liert. Die T1-Zeit nach Kontrastmittelgabe rich- die Labrumresektion bereits im mittelfristigen dens beim jungen Patienten eine chirurgische tet sich direkt proportional zum GAG-Gehalt des Follow-up zeigt. Therapie indiziert werden soll. Vor diesem Hin- Knorpels. Mit speziellen Sequenzen kann dieser Der große Vorteil der arthroskopischen Technik ist tergrund fokussiert die Forschung an der Univ.- Mechanismus sichtbar gemacht und objektiviert die weitaus geringere Invasivität und der Wegfall Klinik für Orthopädie auf die Diagnostik früher werden. Im gesunden Knorpel findet man ent- der Osteotomie, welche die Rehabilitationsdauer Knorpelschäden mit biochemischer MR-Bildge- sprechend höhere T1-Werte als in geschädigten von gut acht Wochen nach der offenen Technik bung. Es wurden in den letzten Jahren in enger Arealen. Unter diesem Aspekt hat sich in der bedingt. Andererseits können Schäden an der Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Hochfeld- Hüftbildgebung der dGEMRIC-Index als Einheit Rückseite des Gelenkes arthroskopisch nur sehr MR-Technologien entwickelt, die eine Darstellung für die T1-Zeit 30 Minuten nach Kontrastmittel- limitiert adressiert werden, weshalb offene Tech- von bestimmten ultrastrukturellen Elementen des gabe etabliert. Weiters findet sich bei manifes- niken bei komplexen Fällen sicher einen wich- Knorpels in vivo erlauben. ter Coxarthrose ein niedrigerer GAG-Gehalt als tigen Stellenwert behalten werden. Insgesamt So können etwa Glykosaminoglykangehalt (GAG) bei gesunden Patienten, sodass auch der Über- aber besteht das Bestreben, das FAI möglichst und Kollagenultrastruktur in Form von quantita- gang vom Knorpelschaden in die frühe Arthro- früh zu erkennen und möglichst minimalinvasiv tiven Markern gemessen werden. Besonders in se, noch bevor die typischen Röntgenzeichen 104 50 Jahre Universitätsklinik für Orthopädie im AKH Wien


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