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Mama-Herz
Folge 6 Kleine Chaoten
fratz&co 07/2017 Wissen
66 ✽Mir fliegen T-Shirts, Schulbücher, Staniolkugeln
um die Ohren, alles dreht sich, ist in Bewegung …
Was ist passiert? Ich fahre hoch … Schlaftrunken
taste ich herum, um mich in der dunklen Wohnung zu
orientieren und mir ein Glas Wasser zu holen. Es war nur ein
Traum.
Diesmal jedenfalls. Denn tagsüber ist das Chaos Wirklichkeit.
Na ja, ich will nicht übertreiben. Ganz so schlimm ist es
nicht, zugegeben. Aber Alpträume verursacht es mir schon
manchmal. Morgens, wenn die Kinder aus dem Haus sind,
räume ich erst einmal auf. Die Kleinigkeiten, die sie im Lauf
eines Tages in der Wohnung verteilen, zurück in ihre Zimmer.
Begonnene, nie vollendete Zeichnungen ins Altpapier,
Schmutzwäsche in den Korb – na Sie kennen das, ich erspare
Ihnen also die Details. Dann noch ein Kaffee in der ordentlich
aufgeräumten Wohnung, und es geht zur Arbeit.
Nachmittags sind die Kinder mit der Babysitterin allein
und haben ausreichend Zeit, die Wohnung wieder in den
Originalzustand, in dem sie vor dem Aufräumen war, zu
verwandeln. Und wenn ich müde vom Tag nach Hause
zurückkehre, geht das Spiel von vorne los. Bis ich irgendwann
meinen Kaffee trinke, nachdem die Kinder zur Schule
gegangen sind, dabei genüsslich auf Papierschnippseln
herumtrete, ihre Socken liegen und die Spielsachen stehen
lasse. Und wer, glauben Sie, hat an dem Nachmittag aufgeräumt?
Und diesmal war es leider kein Traum …
Ordnung-Halten ist nicht schwer … Oder doch?
Text: Anna Heisinger