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fratz&co 07/2017 Baby
32 ✽Das Kleine wird mit zunehmendem
Alter immer selbstständiger
und möchte am
liebsten die Welt auf eigene Faust
entdecken. Mit 10 Monaten ist es fast
immer krabbelnd unterwegs. Sitzen
kann es nun ohne Probleme und immer
öfter wird auch Stehen probiert – ohne
sich wo anzuhalten. Stützt man das Kind
ab, dann versucht es sogar schon einige
Schritte zu machen. Auch mit den
Fingern weiß es nun schon ziemlich gut
umzugehen und kann diverse Gegenstände
mit Daumen und Zeigenfinger
fassen. Und natürlich ausgiebig begutachten.
Allerdings ist es jetzt besonders
neugierig und nimmt kleine Gegenstände
gerne in den Mund. Da ist Vorsicht
angebracht, denn schnell können diese
verschluckt werden. Mehr und mehr
macht sich jetzt auch die Persönlichkeit
des Kindes bemerkbar und es ist
vielleicht schüchtern oder auch besonders
kommunikativ. Und es entwickelt
seinen eigenen Willen, was oft ziemlich
anstrengend sein kann. Wutausbrüche
sind bei manchen Kindern keine
Seltenheit, wenn nicht alles nach ihrem
Willen geschieht.
Mit elf Monaten ist es besonders
wichtig die Sprachfähigkeit des Kleinen
zu schulen. Es versteht nämlich schon
ziemlich viel. Aber bitte nicht in
Babysprache sprechen – das hält das
Kleine nur in seiner Entwicklung auf.
Die Sprachentwicklung
fördern
Jetzt lieben es die Kleinen auch Bilderbücher
anzuschauen, was eine gute
Gelegenheit für die Sprachförderung
ist. Da das Kind immer eigenständiger
wird, kann man es ruhig auch mal alleine
blättern lassen. Beim Essen und Trinken
ist es noch auf die Hilfe der Große
angewiesen, allerdings versucht es immer
öfter selbstständig zu sein und alleine die
Nahrung zu sich zu nehmen. Lätzchen
und Plastikgeschirr sind nun ein guter
Tipp, wenn man Kleidung und Geschirr
schonen möchte. Jetzt findet der
Nachwuchs auch immer mehr Gefallen
an der Sprache und manches Mal wird
den ganzen Tag lang geplappert. Kurzum
– in dieser Phase entwickelt sich die
Kommunikationsfähigkeit. Helfen sie
Ihrem Kind dabei und sprechen Sie mit
ihm in einfachen Sätzen. Und hören Sie
aufmerksam zu, wenn es plappert.
Mit rund 12 Monaten ist es dann so
weit und das Kleine wagt ohne Hilfe
seine ersten Schritte. Jetzt ist besondere
Vorsicht angebracht, wenn Sie in einem
Haus mit Stiegen wohnen. Auf jeden Fall
mit einem Gitter absichern. Der eigene
Wille des Babys wird jetzt immer stärker.
Und so gibt es immer öfter Schwierigkeiten
beim Schlafengehen. Am einfachsten
ist es, wenn Sie Rituale festlegen,
die jeden Tag gleich sind. Also etwa
Abendessen, duschen, eine Geschichte
vorlesen und dann einen Gutenachtkuss
geben. Da sich mit diesem Alter auch
viele Ängste entwickeln, möchte sich das
Kleine so gut wie gar nicht von Ihnen
trennen. Das ist jedoch manches Mal
notwendig. Wenn Sie sich verabschieden
und das Kind etwa der Oma oder einem
Babysitter überlassen, dann sollte das
ganz schnell passieren. Auch wenn mit
Tränen und Geschrei lauthals protestiert
wird – sie können ganz sicher sein, wenn
Sie mal außer Sichtweite sind, werden
die Tränen ganz schnell versiegen.
Babys
Entwicklung
10. – 12. Monat
Sprachentwicklung und erste
Schritte. fratz&co-Serie Teil 4
Text: Gabriella Mühlbauer